Wohnanlage in der Jarrestadt Hamburg

Details
Standort D-22303 Hamburg, Groothoffgasse / Georg-Thielen-Gasse
Bauherr Frank-Bau
Wettbewerb 1991, 1. Preis
Baubeginn 1991
Fertigstellung 1992

Die denkmalgeschützte „Jarrestadt“ wurde zwischen 1927 und 1931 von Fritz Schumacher als Teil der Stadtentwicklungsplanung Hamburgs zur Behebung der Wohnungsnot entworfen. Die sechs roten Riegelbauten der Mietwohnungen markieren eine wichtige Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in ihrer Entstehungszeit. Schumacher lässt abweichend von den übrigen traditionellen Wohnblöcken in der Jarrestadt auch einige wenige experimentelle Zeilenbauten, als Test für die „Architektur der Moderne“, zu. Über 160 m lang und fünf Stockwerke hoch entsprechen die fünf gewagten Zeilenbauten dem städtebaulichen Konzept einer nach Hamburg hinüberwehenden, internationalen Moderne, von Schumacher mit Backstein rot eingefärbt.

Neue Nutzerschichten sollen mit der Aufstockung trotz einer überalterten Sozialstruktur im Quartier für das Wohnen in der Jarrestadt gewonnen werden.
Die Wohnungen sind extrem im Zuschnitt: die Appartements mit Patios sind über 40 m lang, sie sind allesamt nach Norden orientiert und nur drei Meter tief. Sie liegen hinter geschosshohen Verglasungen an ebenso langen Terrassen und raffinierten Innenhöfen, verborgen hinter der denkmalgeschützten Mauer der Ostfassaden.
Die Utopie der Moderne dient als Anregung zur Transformation in neue Formen im sozialen Wohnungsbau der frühen 90er Jahren in Hamburg.