Deutsches Nationaltheater Weimar

Details
Beschränkter Wettbewerb 2024
Auslober Freistaat Thüringen | Stadt Weimar
Bautyp Denkmalsgeschütztes Theatergebäude im UNESCO Weltkultur-Ensemble
Planungspartner AJG München (Tragwerk); Hirsch Weimar (TGA); IBB Borchert (Brandschutz); ISRW Hamburg (Bauphysik)
BGF 22.455 m2
NUF 1-7 12.675 m2
BRI 117.221 m2

Drei theamatische Schwerpunkte wurden in dieser Arbeit einer Lösung zugeführt:
– Die Behebung der viel zu knapp bemessenen Backstage-Flächen im DNT
– Die Optimierung des Großen Saals unter den Gesichtspunkten Akustik, Sicht- wie Beleuchtungsqualität, Sitzkomfort und Denkmalschutz
– Die Verbesserung der internen Logistik und Anlieferung im Bestand

Die Aufstockung des Bühnentraktes als stadträumliches Thema
Die Aufstockung vom Backstagebereich bereitet das Nationaltheater auf die Zukunft vor.
Über den 50er-Jahre Backstage-Bestandsbau wird, als transparenter Leichtbau, die Erweiterung für Probebühnen und für den Werkstattbereich gespannt, zur Erfüllung des vorgegebenen großen Raumprogramms, welches beim besten Willen einfach nicht mehr in den Bestand hineinpasst-
Geschosshohe, teilweise öffenbare transparente Verglasungen wechseln spielerisch ab mit transluszenten und lichtundurchlässigen Industrieverglasungsflächen. Dieses Spiel gliedert die Aufstockung, eine davorliegende „Filterschicht“ (der „Screen“) aus feinem eloxiertem Metall bindet die Geschosse zusammen, dient gleichzeitig als Sonnenschutzebene (Abdeckung der aussenliegenden Lamellen) und schafft – formal – eine Verbindung zu den bestehenden Foyerverglasungen im historischen Hauptbau. Das „Screen“-Motiv ist aus den historischen Fensterteilungen der Frontfassade abgelehnt.
Der oberste zurückgesetzte Technikaufbau wird hingegen mit gelochten Corten-Paneelen bekleidet, der Lochanteil richtet sich nach den dahinter liegenden Funktionen.

Der neue sanierte Große Zuschauersaal
Die Sanierung des Saales nimmt die Forderungen des Denkmalschutzes nach Erhalt des Saales ernst und schützt den Saal vor allen störenden Eingriffen. Warum eigentlich dieser Aufwand? Der Zuschauerraum ist eines der letzten noch existierenden u n d erhaltenen Architekturzeugnisse einer gelebten DDR-Moderne. Deshalb wollen wir den Saal als „Raumdenkmal“ insgesamt erhaltend sanieren und nicht zerstören (siehe Perspektive „Innenraum Neuer Saal“). Sämtliche späteren Um- und Zubauten werden zum Originalzustand rückgebaut bzw. entfernt. Ziel ist es, den geschichtsträchtigen „Originalsaal“ mit den hängenden Rängen, den prismatischen Decken und seinen hölzernen Wänden aus der Entstehungszeit in all seinen Proportionen, in seiner Materialität und in seiner Formenwelt zu erhalten.

Die Logistik des Theaters
Materialtransportwege, Mitarbeiter- und Gästewege, Künstlerwege, Zuschauerwege und Sonderwege gilt es funktional zu entflechten, zu ordnen, neu zu verordnen und über das ganze Haus barrierefrei horizontale wie vertikal einzupassen.