Volkstheater Rostock
Details |
Wettbewerb | 2019 |
Platzierung | 3.Preis |
Planungsteam | ajg ingenieure, München (Statik); Theater Engineering Ingeni-eurgesellschaft mbH, Berlin (Bühnentechnik); WES, Hamburg (Freianlagen) |
Die Chance für Rostock, mit einem zukünftigen kultur- und theaterdefinierten „Stadtportal“ einen neuen baulichen Eingang zur oberen Stadt zu formen, welcher Beginn und Abschluss der „Langen Strasse“ wird und gleichzeitig den unverwechselbaren Hafenblick und den einzigartigen Wasserbezug inszeniert im Inneren des kompakten, von Innen herausstrahlenden Theaterneubaus, macht den besonderen Reiz des zukünftigen „Volkstheaters“ aus.
Die Lagegunst am Hang mit dem Stadt- und Wasserbezug im Osten und Norden stellt eine besondere, nur in Rostock erlebbare Chance für den neuen Kultur- und „Theatersolitär“ dar: Nicht nur der allseitige Blick von aussen auf den Theaterneubau als „Eingangsportal zur Langen Strasse“, zur City, machen das neue Volkstheater am vorgegebenen Standort so einzigartig. Der gestaltete, städtebaulich und architektonisch geführte genussvolle Blick des Publikums und der Theaterleute a u s d e m I n n e r e n des Neubaus nach draussen bis hinunter zum Hafen, zum Warnowufer oder- über den neuen Theaterplatz – hinein in die Lange Strasse , in die Stadt, wird als Teil der städtebaulichen Konzeption des Neubaus im Stadtraum von innen und aussen räumlich erlebbar gemacht. Die Zusammenführung beider Sichten, der Blick von Aussen für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf den leuchtenden Theatersolitär mit seinem markanten Bühnenturm u n d der Blick von Innen, aus dem Theater hinaus nach draussen bis hinunter zum Wasser oder bis in die Stadt hinauf für die Theatergäste, machen die städtebauliche und architektonische Konzeption des Neubaus vollends zum architektonisch inszenierten „Theaterereignis“.
Das Volkstheater wird als lichter vertikaler Theatersolitär im Stadtraum konzipiert, er ist deshalb einfach konstruiert, kompakt aufgebaut und ökonomisch ausgestattet. Der Theaterkubus wird als neues „Stadtportal“ allseitig als „Kulturbau“ erlebbar und wird prägnant im städtebaulichen Kontext positioniert. Der Neubau ist zugänglich von oben, von Süden aus , von der Langen Strasse genauso wie von Norden, von unten, vom Warnowufer und vom Markt- und Parkplatz aus. Über die neuen, grosszügigen „Theatertreppen“ ( Nutzung möglich als Aussenspielraum, als Freilichttheater, aber auch als Pausentreppen usw.) werden City- und Foyerebene auf Lange Strassenniveau über den neuen „Theaterplatz“ wie selbstverständlich an die Parkplatz-, Hafen- und Wasserebene darunter angebunden.
Beide Stadtbereiche werden nicht nur über die „Theatertreppe“ im Aussenraum stadträumlich miteinander verknüpft: Das neue „Theaterfoyer“ im mehrgeschossigen vertikal organisierten „Volkstheatersolitär“ bildet mit seinen frei im Innenraum schwebenden, skulptural behandelten Saalkörpern ein unverwechselbares „Stadt- und Wasserfoyer“ . Der vertikale Foyerraum bringt beide Stadtbereiche als inszenierte Erlebnisräume mit Wasser- und Stadtblick städtebaulich zusammen. Die durchgängige öffentliche „Theaterterrasse“ , die dem „Theaterfoyer“ vorgelagert wird, setzt das Foyer aus dem Inneren des Theaterneubaus kommend nach Außen fort: Hier stehen die Besucher in den Theaterpausen in der Zukunft auf der neuen „Theaterterrasse“ und schauen lässig hinunter zum Wasser, hinunter zur Warnow , zum Hafen.
Die „Theaterterrasse“ ist nicht nur städtebaulich, sondern darüber hinaus funktional sinnvoll: Sie trennt städtebaulich im Sockel den Theateranliefer- und den Zufahrtsverkehr zur Besuchertiefgarage von dem feiernden Theaterpublikum, den Bistrobesuchern, in den Foyer- und Saalgeschossen darüber.