Stadthalle Göttingen

Details
Bauherr/ Auslober Stadt Göttingen
Bautyp Kuturbau | Stadthalle
Planungsaufgabe Gestaltung der zu sanierenden Bestandsfassade

Die Halbwertszeit moderner Häuser sinkt zunehmend.
Es tut weh, ist aber auch in der Substanz begründet. Da stellt sich die Frage: Erhalt oder Überformung? Festhalten oder doch weiterentwickeln?

Die Wertschätzung der alten Stadthalle gegenüber trägt weit, aber dann nur ein neues Kleid hautnah anpassen, per Fassadenoptik das strukturelle Dilemma überdecken, das war uns doch zu wenig.
Etwas mutiger, die Stadthalle im Stadtraum neu definierend, die Adresse neu gestaltend, all dies soll der Halle zu neuer Identität verhelfen. (Warum nicht gar die Stadthalle nach dem Carl Friedrich Gauß benennen? Verdient hätte er es und die Stadt Göttingen auch.)
Ikonographisch-zeichenhaft, mit einfachen aber hochwertigen Materialien den Maßstabsprung wagend, um aus dem Geschossbau der 60er-Jahre ein skulpturales Objekt zu schaffen, das ist die Konzeptidee diese Entwurfs.

Freistehende Gebäude öffentlicher Bedeutung haben die Qual, aber auch die Freiheit, sich allseitig zu präsentieren. Gestalterisch verwandt und in der Qualität angemessen wird die Außenwirkung aller vier Seiten hier nahezu (sic!) gleich gewichtet.
Der Entwurf sieht eine umlaufende Stadtloggia vor dem neu gestalteten Bestandsvolumen vor.
Die alten wenig schönen Vordächer auf dem Vorplatz entfallen (endlich), der Albaniplatz wird freigestellt und erhält nun seine ursprüngliche wohl gedachte städtische Größe zurück, der Stadthallen-Eingang selber ist nun überdeckt und wettergeschützt. Die umlaufenden Stelen aus glattgeschaltem Weißbeton (angedacht als Fertigteile, im Sockelbereich mit Graffiti-Imprägnierung) werden schlanker als im ersten Entwurf gehalten (nun ca. 80/30cm) und die Stützenstellungen auf der Westseite sind gegenüber dem ersten Entwurf merkbar aufgeweitet, das Eingangsmotiv und dessen Lage zum Stadtplatz wird somit gestärkt.
Kurz: die tägliche und abendliche Annäherung an das neue Haus wird funktional aufgewertet, attraktiver und selbstverständlicher.