Rathaus Elmshorn

Details
2-Phasiger Wettbewerb 2017
Platzierung 2. Preis

Es ist doch ein schönes Ziel, für eine fast neue Innenstadt neben dem alten Stadtkern den wichtigsten neuen Baustein planen zu dürfen. Eigentlich an recht unwirtlicher Stelle, in einem die Stadt nahezu gesichtslos auflösenden Randareal. So wie sich heutzutage so oft unsere Städte schnell konturlos verlieren. Da hinein ein Rathaus bauen? Ja. Und gerade: ja! Selbstbewußt, anders, dennoch eingepasst und unabhängig. Als erster
Baustein, als „Ankergebäude“ in der sich umfassend verändernden und einen neuen Maßstab suchenden Stadt Elmshorn.
Das neue markante großen Volumen soll aber nicht nur „aufnehmen“ und „reagieren“, sondern auch und vor allem „etwas geben“: Orientierung, Bezug und Bedeutung.
Deshalb: Konzentration der Maßnahmen und Mittel, sowie ein sorgfältiger und gewissenhafter Umgang mit Kubatur, Funktionen, Flächen; Materialien und Freiräumen. So wird das Rathaus als ein in sich Ganzes verstanden, aber auch immer als Teil der neuen Platzkonfiguration. Mit prägnant ausgebildeter Dachkontur, Überhöhung der Ecksituation zur Markthalle hin und einer Maßstab und Differenzierung vorgebenden Gesamterscheinung.
Nicht Konkurrenz zur historischen Markthalle, sondern Unterstützung, Einbindung und achtungsvolle Referenz dieser gegenüber werden formuliert.
Durch die Freistellung des Baukörpers, die Ein- und Unterschnitte und die Höhenstaffelung präsentiert sich das Volumen des Neubaus je nach Standort und Bewegung verschneidend, gestaffelt, einladend … kurz: abwechslungsreich und vielfältig.
Ziel ist die Identität, Präsenz und Adressenbildung des Rathauses, die Erkennbarkeit, die Unverwechselbarkeit, die einfache Lesbarkeit sowie
der Versuch in dem heute noch so heterogenen Gebiet in einen “architektonischen Grundstein“ für die weitere Entwicklung zu legen..
Über den spezifischen Ort hinaus soll dieses Rathaus Bedeutung und Sinnbild werden. Aber vor allem: es soll für die Bürger, die Besucher, die Mitarbeiter
und die Repräsentanten ein schönes Haus werden.
Die optionale zukünftige Erweiterung könnte am neuen Rathaus-Platz erfolgen, die Flächen und bautechnischen Anschlüsse werden entsprechend vorgehalten.
Im ersten Obergeschoss gelegen, über die breite zentrale Freitreppe direkt erreichbar, mit dem zum Innenhof vorgelagerten Saal-Foyer
und unmittelbar neben dem Bürgermeisterbüro gelegen, stellt dieser Saal das repräsentative Herz des Neubaus dar.
Zum Butterplatz durch das großflächige Panoramafenster geöffnet, soll sich die Bürgerschaft zur Stadt hin darstellen können, diese aber auch den entsprechenden Einblick in das Geschehen „dort oben“ erhalten. Diese Hervorhebung erfolgt auch vor allem aus der Erkenntnis, dass ansonsten das Rathaus ein reiner Verwaltungs- und Dienstleistungskörper ist. Der große Saal ist mehrfach teilbar, um akustisch-unabhängige getrennte Nutzung zu ermöglichen.