Quartier Elbbrücken Hamburg

Details
Städtebaulicher Wettbewerb 2015
Platzierung 2. Preis

Der BaakenHafen wird geschätzt und geliebt, aber doch in seinen Uferkanten manipuliert und vergrößert.
Prägnante Kern-Bausteine des städtebaulichen Entwurfs sind der zentrale Platz und die darauf platzierte kulturelle Nutzung, die Höhenstaffelung an der südlichen Elbseite, der Stellung der beiden Hochhäuser im Osten und die Ausbildung einer Halbinsel inmitten des BaakenHafens.
Die Bausteine bilden in Verbindung mit den in der Regel 7-8 geschossigen Wohn- und Geschäftsblöcken ein abwechslungsreiches Quartier mit unverwechselbarem Charakter. Ziel ist die Schaffung besonderer Orte, Strassen und Bezüge, so dass eine Identität und Adressenbildung im neuen Hamburg gelingen kann. Das Gebiet unterliegt besonders hohen städtebaulichen Anforderungen, da es als Abschluß und Auftakt der HafenCity Gesicht, Qualität und Zukunftspotential bieten muss und wird.
Die Maßstäblichkeit der Bebauung schließt nahtlos an die westlichen Quartiere an, gesucht wird der unmerkliche Übergang und das Kontinuum der Stadtgestalt. Die rhythmisch gesetzten Turmbauten am Elbufer bilden den Auftakt hin zum volumetrisch verdichteten Bereich direkt an Bahn und Elbbrücken, hier erst wird die prägnanteste Ausbildung urbanen Gefüges gefordert. Zwei schlanke 29-geschossige Hochhäuser bilden die Torsituation, die Landmarke für den Weg und den Blick hinaus, aber vor allem hinein die HafenCity. Der Duktus der Höhen- und Breiten-Staffelungen bestimmt die vielfältige Stadtsilouette der gesamten neuen nunmehr erstmals in ganzer Länge komplettierten Elbfront.
Zum Wasser hin zeigt das neue Quartier Flagge durch das exponiert in das Hafenbecken vorgeschobene Bauvolumen auf der Landzunge. Pate mag da wohl auch die Speicherstadt als wasserumspülte steil aufragende Hamburger Bauform gestanden haben. Aber nicht weniger auch das gewünschte Wechselspiel mit der grünen Insel schräg gegenüber.
Die Baufelder sind unverwechselbar zugeschnitten, keine Kasernenbau im schlechtesten Sinne:
Öffentliche wie halbprivate Wege und Platzaufweitungen bilden ein die klassischen Strassenräume ergänzendes unabhängiges Wegesystem. Grünzonen zwischen den Baufeldern, härtere urbane Sequenzen im zentralen Bereich, Kolonaden auf der Halbinsel, zwei neue Brücken und Promenaden auf dem Warftgeschoss werden zu abwechslungsreichen Aufenthalts- und Bewegungsräumen verknüpft.
Besonderer Wert wurde auf die Blickbeziehungen in, aus und durch die Zwischenräume gelegt: durch Aufweitungen und Verengungen ergeben sich in Nord-Süd-Richtung immer wieder jeweils leicht abweichende (und hoffentlich interessante) perspektivische Sichtachsen auf den Binnenhafen oder die Elbe. Hingegen bleiben die Sichtachsen in Ost-Westrichtung ruhiger und verbinden das Wasser über den zentralen Platz hinweg mit den Türmen und der neuen Bahnstation.