Konzerthaus München

Details
Wettbewerb 2016 2.Preis
Auslober Freistaat Bayern über: Staatliches bauamt München I
Kennwerte BGF 26.450 m2 | NUF 13.300 m2
Planungspartner DT Plan Dresden (Bühnentechnik), imagine strukture FFM (Statik), zwp Hamburg (TGA); ISRW Düsseldorf (Raumakustik), RSLA München (Freianlagen)

In einem sich transformierenden Gewerbeareal , im „ Werksviertel“ am Ostbahnhof , fernab des Münchner historischen Zentrums mit seinen traditionellen Kulturbausteinen, einen Ort für musikalische Hochkultur anzusiedeln, wird sowohl das Verständnis von Hochkultur als auch den des künstlerisch alternativen Gewerbeareals verändern, weil beide derzeit sich als „das jeweils andere“ immer im Kontrast zueinander definieren. Dies gilt für die dort bereits wirkenden Akteure ähnlich wie für die zu erwartenden neuen Gäste im Konzerthaus. Unterschiedlicher könnten die Nutzergruppen nicht sein, die ein zukünftiges Gewerbekulturareal zusammen prägen sollen. Die räumliche Nähe einer der besten Konzertsäle der Welt zum zukünftigen bodenständigen Wohnungsbau am Piusanger, zu alternativen Orten wie Tonhalle, Nachtkantine oder zum Hamberger Grossmarkt begreifen wir städtebaulich und architektonisch als eine Chance zur Annäherung und Überlagerung unterschiedlicher Kulturbegriffe, die zu einer neuen Mischung, zur Steigerung der Komplexität eines Gewerbeareals führen können, welches sich mit derart unterschiedlichen Stadtbausteinen in eine völlig neue urbane Welt, europaweit einzigartig, am Ostbahnhof, transformieren könnte.
Das Wettbewerbsgrundstück ist zu klein für das komplexe Bauprogramm eines Konzerthauses, also wird es sich in die Höhe entwickeln.
Die Sichtbarkeit des zukünftigen Standortes des Konzerthauses im Inneren des „Werksviertel“ über die Quartiersgrenzen hinweg ist derzeit gering. Um das Konzerthausgebäude sichtbar werden zu lassen im weiteren Stadtzusammenhang, wird es sich ebenso in die Höhe entwickeln müssen, genauso wie es andere Industriebauten – auch aus ökonomischen Erwägungen- auf dem Areal bereits jetzt tun. Die Standortcharakteristik „Gewerbekonglomerat“ wird es einer „Vertikalen Philharmonie“ leichter machen, ihren städtebaulichen und architektonischen Ort im Quartier zu definieren. Die Transformation des Stadtareals über die „Vertikale Philharmonie“ mittels einer starken, vertikal organisierten weithin sichtbaren „Quartiersskulptur“ hin zu einem neuen Schwerpunkt im „Werksviertel“ schafft die gewünschte urbane Dichte – diese durch einen neuen vertikalen Kulturbaustein in der Stadt, nicht durch ein Einkaufszentrum.
Das Konzept des vertikalen Konzerthauses
Eine rohbehauene, kubische Hochhausskulptur aus Beton füllt das gesamte Wettbewerbsgrundstück aus. Der weit sichtbare Hauptzugang in das Konzerthaus, zum Grossen und Kleinen Saal sowie zur „open air Spielstätte“ auf dem Dach erfolgt vom neuen Stadtplatz zwischen Piusanger und Atelierstrasse aus, mit kürzester Gehentfernung zum Ostbahnhof (ÖNPV) , gegenüber zum geplanten Hotelneubau und mit weitem Blick von oben aus dem Neubau über den Platz hinüber zum Ostbahnhof.