Historische Reithalle Eutin

Details
Wettbewerb 2017 | 1. Preis
Status Beauftragt LP 2-9; aktuell: LP 4 (Gnehmigungsplanung) abgeschlossen
Bauherr Stadt Eutin Hochbauamt
Fachplaner oemig+Partner (Statik, Brandschutz), KMO (TGA), Taubert&Ruhe (Akustik)

Aussen um einen behutsamen, dennoch selbstbewussten Stadtbaustein erweitert, wird die historische Reithalle in Eutin als neues Ensemble gegenüber dem Schloss und hin zum Seeufer behutsam ergänzt. Im Inneren werden Alt- und Neubau über zusammenhängende Raumflüsse für die öffentliche Besuchererschliessung über ein neues, zweigeschossiges offenes Foyer im nördlichen Gebäudebestand verknüpft. Es orientiert sich zum Wasser und zum grünen ruhigen Innenhof.

Die Historische Reithalle ist ein in den Stadtraum hineinwirkendes klassizistisches Baudenkmal. Die Bestandsbauten werden in ihrer architektonischen Ruhe und Ausgewogenheit zurück zu ihrer Ursprungsarchitektur restauriert und ertüchtigt. Städtebaulich wird das bestehende Ensemble ergänzt um einen klaren zweigeschossigen , ruhigen, stützengesäumten Neubaukubus, der den Abschluss der gesamten Anlage zum Wasser und zum Innengarten hin bildet.
Die Adressbildung und Erschliessung für die Besucher erfolgt wie bisher über den bestehenden Nordzugang im vorhandenen Altbau von der Wasserseite her und – für Künstler und Mitarbeiter – über den bestehenden Eingang in den südlichen umgebauten Kopfbau mit dem gesamten Backstagebereich.
Der Ergänzungsneubaukubus schafft stadträumlich eine neue Fassade des „Reithallenensembles“ zum Wasser hin und schliesst baulich den inneren Grünbereiches hinter der Reithalle ab. So entsteht ein klarer städtebaulicher Raum ohne Schnörkel mit Adressbildung über die neuen Zugangsterrassen mit Seeblick. Davon räumlich abgesetzt kann der schöne, ruhige und grüne Innenbereich zwischen Museum, Reithalle und Neubau den Besuchern des Grossen Saales und der Mehrzweckräume bei Veranstaltungen vorbehalten bleiben, wenn er nicht öffentlich genutzt wird.

Die denkmalgeschützten Bestandsbauten werden in ihrer architektonischen Ruhe und Ausgewogenheit zurück zu ihrer Ursprungsarchitektur restauriert und ertüchtigt. Dabei bleiben die Eingriffe in die vorhandene denkmalgeschützte Substanz so gering wie nur möglich. Der zweigeschossige Neubaukubus wird mit einer vorgelagerten umlaufenden zweigeschossigen Stützenarkade gesäumt; die Traufhöhe des Altbaus wird übernommen. Im EG ist der öffentliche Zugangsbereich zum Grossen Saal, die denkmalgeschützte , restaurierte offene Treppe im Altbau führt hinauf in den getrennt vom Saal nutzbaren Veranstaltungsbereich mit den beiden kleinen Sälen im Alt- und im Neubau und den dazwischen gespannten stützenfreien Foyerflächen.

Das zweigeschossige Foyer schafft einen grosszügigen Zugang in den gesamten Veranstaltungsbereich für alle Besucher. Vorbei an Abendkasse und Garderobe gelangen die Besucher in den Grossen Saal über das zweigeschossige „Seefoyer“ im Neubau mit Zugang in den neugestalteten grünen Gartenhof und zur Pausenbar für den Grossen Saal sowie zu den EG Toiletten und der Catering Küche für den Grossen Saal.
Darüber , im Alt- und Neubau auf einem Niveau verbundenen Obergeschoss , liegen die beiden kleineren Veranstaltungsräume mit flexibel gestellten, öffenbaren geschosshohen Wandelementen. Im Altbau kann der Kleine Saal im OG Foyer mit sichtbar freigelegter Holzbalkendecke (zur Gewährleistung der erforderlichen Geschosshöhe) charakteristisch gestaltet werden, ebenso wie im Neubau die Betonkonstruktion des Daches sichtbar bleibt. Beide Säle sind im oberen Foyer über eine Pausenbar miteinander verbunden, der gesamte Veranstaltungsbereich ist auf diese Weise getrennt nutzbar vom Grossen Saalbetrieb. Er ist mit Aufzug (Altbau) und Speiseaufzug (Cateringküche im Neubau) behindertengerecht und kompakt erschlossen. Auch im oberen Foyer hat der Besucher einen grosszügigen Blick über den See , hinaus in den neugestalteten grünen ruhigen Gartenhof auf die restaurierten denkmalgeschützten Altbauten – oder im Inneren – auf die freigestellte sichtbare zweigeschossige Altbaufassade im Luftraum des Neuen Foyers.

Die Ausführung des Projekts wurde 2023 von der Stadt Eutin bis auf weiteres zurückgestellt.