Tapeten­museum Kassel

Details
Wettbewerb 2017

Die Torwache als denkmalgeschützter Bestandsbau bleibt mit der rekonstruierten Grimmschen Wohnung und dem Bestandstreppenhaus als eigenständiger Baukörper im Stadtbild erhalten. Der Museumsneubau schliesst sich an die Torwache an und zeichnet mit seiner charakteristischen Dachform über den neuen Ausstellungsräumen nach vorne zur Strasse und über den Depotbereichen nach hinten die Fluchten und Traufhöhen des Vorgängerbaues nach. Eine selbstbewusste urbane Bauflucht sowie eine expressive Dachlandschaft des Neubaus prägen den städtebaulichen Ort; das Hofgebäude kann erhalten werden , wird saniert, neu genutzt für den Werkstatt- , Depot und administrativen Bereich und ist zum Museumsneubau über eine städtebauliche Fuge getrennt, die als geschützte Anliefergasse ausgebildet wird.

Die Besucher betreten den Museumsneubau vom städtischen Platz aus über eine gleichsam neue „Tapetentür aus Stein“, gelangen in die neue Eingangshalle und schauen hinab in den Ausstellungbereich 1 und hinauf in die Ausstellungsbereiche 2 und 3 und 4. Der Torwachenbau wird wie gewünscht erhalten, die Grimmsche Wohnung ist sowohl separat erschliessbar als auch – über die schöne Wendeltreppe im Bestandsbau an jede Ebene im neuen Museumsbau und mit Aufzug behindertengerecht angebunden. Im EG liegen Kasse, Garderoben und Shop nah am Eingangsbereich genau wie der Zugang zur Museumspädagogik , zu den Depots und zum Übergang zur Verwaltung im Hofhaus.
Das Ausstellungkonzept übernimmt in neutralen, langestreckten vielfältig nutzbaren neutralen Raumflächen die Bereichsgliederung aus der Auslobung. Der Rundgang führt vom Entree , vorbei an der charakteristischen gerundeten Wand hinab in den Bereich 1: Wandbekleidungen vom 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 19.ten Jahrhunderts. Die Besucher durchschreiten diesen Bereich und gelangen am Ende des Raumes über eine Freitreppe hinauf in den Ausstellungsbereich 2 : Panoramatapeten. An der Schnittstelle zum Depotbereich geht es in einer Freitreppe danach weiter hinauf zum Abschnitt 3: Raumkunst von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1900 und dann – darüber in den Abschnitt 4 : 1900 bis heute, bis hin zum „Digitalen Raum“ der ebenfalls an den Depotbereich angeschlossen ist. Der Übergang zur rekonstruierten Grimmschen Wohnung erfolgt über Abschnitt 4 . Alle Besucher können dann über die Museumsbereiche wieder zurück zum Ausgang gelangen oder – über die an alle Ausstellungsebenen angebundene Wendeltreppe – auch auf kürzerem Weg wieder direkt hinab in den Eingangsbereich gehen.