Kongresshalle Gießen

Details
Wettbewerb 2018
Platzierung 2. Preis

Ein Gebäude wie eine Stadt. Aus lauter unterschiedlichen Bausteinen bestehend, zusammen ergeben Sie Form und Sinn. In Stellung, Proportion und Höhe gestaffelt, geschichtet, angelehnt und getrennt, dies ergibt ein komplextes Sytem von Abhängigkeiten, Freiheiten, Wegen und Verstellungen.
Solche art Häuser müssen erlebt und gelesen werden, sie sind immer auch Kind ihrer Zeit.
So ist es heute zum Teil schwierig, manchmal gar befremdlich, wie die Teile zueinander stehen und oft nicht zu einander passen. Aber nicht das Haus, nein die Menschen haben uns geändert. Manches ist aus so ferner Zeit, so würde man heut nicht mehr bauen (können). Aber gerade deswegen verlangt das Kongresszentrum aus Meisterhand so viel Achtung und Erfurcht, Fingerspitzengefühl und klaren Bilck.
Schwächen von Stärken, Banales von Einzigartigem trennen, nicht mehr und nicht weniger ist nötig um die gestellte Ausgabe, eine zeitgemäße Ordnung und lesbare Funktionalität in dieses Haus zu bringen.
Dafür werden als erster Schritt, die nicht ursprungszeitlichen „Zutaten“ kritisch gewertet und rückgebaut. Der alte Kern wird wieder herausgeschält.
Die Lage der großen `big points´, der wesentlichen Bausteine ist unveränderlich, die Beziehungen zueinander werden aber aufgeräumt. Dies betrifft vor allem den Raumfluß, das Raumkontinuum, die Ein- und Durchgänge und Setzung eines neuen Bausteins, des Hotels, on top. Klar, auch dieser erhält ein Klinkerkleid, wenn möglich mit dem gleichen Stein. Soch ein Zubau verändert die Gesamtgewichtung in jedem Falle, nur wenn dies zum Guten geschieht, dann sollte es erlaubt und gewollt sein.
Nicht überfrachten, sondern das in seiner Materialität homogene und in seiner Balance sicher ausgewogene Ensemble einfach fortschreiben, im besten Sinne des Meisters, ist hier Ziel und Verpflichtung.